Mit Beginn des 19.Jahrhunderts gab es in Goßfelden eine Synagogengemeinde. Zu ihr gehörten die jüdischen Bewohner von Caldern, Goßfelden, Sterzhausen und Wetter. Man versammelte sich im Liebmannschen Haus Nr. 20, das der Familie Lielienstein gehörte. Dort hatte man zwei Räume im Obergeschoss angemietet. Da die Mitgliederzahl der Gemeinde im Laufe der Zeit immer mehr anstieg, beantragte man 1860, in Sterzhausen eine Synagoge bauen zu dürfen, was aber von der Polizeidirektion in Marburg abgelehnt wurde, weil zu wenige Geldmittel vorhanden waren. Daher musste man sich mit einer Umbaumaßnahme in Goßfelden zufrieden geben, die immerhin acht Sitzplätze für Männer brachte.
Die Geldnöte der Mitglieder, das Ausfallen von Gottesdiensten, weil nicht genügend Männer anwesend waren, führte zu erheblichen Spannungen innerhalb der Gemeinde, die schließlich dazu führten, dass sich die Wetteraner um 1880 entschlossen, in Wetter im Haus von Levi Hess (Wasserloch Nr. 45) ihre Gottesdienste allein abzuhalten und eine Synagogengemeinde zu bilden.