Jan Luley konnte mit seinem Partner Helt Oncale am Sonntag, den 11. September 2011, erneut das Publikum vollständig in den Bann ziehen. Der Träger- und Förderverein hatte wie im Vorjahr zum Jazzfrühschoppen geladen und knapp 100 Menschen füllten die ehem. Synagoge Wetter fast bis auf den letzten Platz.
Gewohnt locker führte der national und international bekannte Pianist Luley durch den ersten Teil des Programms. Nach einer „zum Aufwärmen und Wachwerden“ gedachten Improvisation führten spätestens beim zweiten Lied Luleys furios-hämmernden Boogie-Woogie-Basslinien dazu, dass kein Fuss mehr ruhig blieb. „Der spielt ja so schnell, dass ich seine Finger gar nicht mehr sehe“, sagte eine junge Zuhörerin in der ersten Pause begeistert. So nah wie in der ehem. Synagoge erlebt man Musiker sonst nicht!
Im zweiten Teil entführte der aus New Orleans, der Hauptstadt des Jazz, stammende Gittarist und Sänger Helt Oncale die Zuhörer in die Sümpfe und Bajous des amerikanischen Südens. Neben einer eindrücklichen Version des bekannten Liedes „Mr. Bojangles“ gaben wunderschöne, auf der Fiddle begleitete Cajun-Walzer wie „My Lousiana Belle“ einen Eindruck vom beschwingten Lebensgefühl der Menschen im „Big Easy“. Ein Höhepunkt dürfte sicherlich das Lied „Them two silver spoons“ gewesen sein, worin Oncale nachdenklich, mit wunderschön phrasierter Melodieführung vom Vietnam-Veteranen Freddie erzählte, der jeden Tag sein Publikum unterhält, indem er singt und auf zwei Löffeln spielt.
Nach der zweiten Pause spielten und sangen Luley und Oncale schließlich zusammen und führten die Stimmung auf den Höhepunkt. Die bissigen Akkorde und Rhythmen der im amerikanischen Süden populären „Alligator- Music“ lösten sich mit bekannten Blues- und Swing-Klassikern ab. Spätestens dann bei „Steamy windows“ hielt es das Publikum nicht mehr und einige tanzten ausgelassen.
In den Pausen gab es reichlich Kulinarisches zu genießen. Die Vorstandsmitglieder des Trägervereines hatten Suppe, Häppchen und Kuchen gespendet, damit alle auch „bei Kräften“ blieben. Nachdem dann schließlich auch das für einen Frühschoppen unabdingbare Fässchen gelehrt war, gingen alle gerade noch rechtzeitig vor dem großen Regen nach Hause. „Der Frühschoppen für nächstes Jahr ist doch hoffentlich schon geplant!“, sagten viele Besucher beim Nachhausegehen.