Am Sonntag, den 30. Oktober 2011 um 17.00 Uhr, kommt der Gründer und langjährige Leiter der Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg, Prof. Dr. Dr. h.c. Rudolf Lenz, in die ehem. Synagoge Wetter, An der Stadtmauer 29.
Sein Vortrag wird den Titel tragen: „Leichenpredigten in der Frühen Neuzeit“.
Foto: Uni Marburg
Bereits seit Martin Luthers „Sermon von der Bereytung zum Sterben“ von 1519 war es in evangelischen Kreisen üblich, dass bei der Beerdigung von Adligen oder wohlhabenden Bürgern kleine, z. T. prachtvoll gestaltete „Sterbezettel“ mit dem Lebenslauf, der eigentlichen Sterbepredigt und vor allem der Schilderung der Umstände des Todes an die Verwandten und die Trauergemeinde verteilt wurden.
Prof. Lenz hat seit Mitte der 70er Jahre die Bedeutung dieser in der Frühen Neuzeit bis etwa zum Ende des 18. Jh.s populären Leichenpredigten für die Rekonstruktion der Historie und Mentalitätsgeschichte Mitteleuropas erkannt und diese Schriften kontinuierlich in mehreren Publikationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Neben einem Überblick über Form und Aufbau dieser literarischen Gattung, wird Prof. Lenz auf mit der Geschichte Wetters verbundene Persönlichkeiten eingehen und auch einen Überblick über die neuesten Forschungsergebnisse liefern.
Der Träger- u. Förderverein lädt alle Interessierten herzlich ein.