Vortrag von Prof. Dr. Gerhard Menk
am Sonntag, den 26. Juni 2011
um 17.00 Uhr in der Ehem. Synagoge Wetter.
Jeder kennt in Wetter sicherlich die Johannes-Pinzier- und die Justus-Vultejus-Straße.
Was vielleicht weniger bekannt ist, ist, dass beide im Jahrhundert der Reformation maßgeblich an dem wissenschaftlichen, aber auch dem wirtschaftlichen Aufstieg ihrer Geburtsstadt Wetter beteiligt waren.
Der hiesige Pfarrer Hermann Pinzier, aber auch sein Vetter Justus Vultejus führten dank enger Verbindungen in die Schweiz mit den beiden Zentren Zürich und Basel die heimische Stadtschule in eine hohe Blüte, die den Vergleich mit weit größeren Stadtschulen, ja nicht einmal mit kleineren Universitäten zu scheuen brauchte.
In der Folgezeit brachte die Wetteraner Stadtschule viele junge Juristen, Pfarrer und andere Gelehrte heran, dass die Herkunft aus Wetter, „Wetteranus est“, zum Synonym für Gelehrsamkeit wurde. Ob am Kaiserhof Rudolfs II. in Prag, der für seine wissenschaftlichen Interessen bekannt war, oder aber am kurfürstlichen Hof in Heidelberg oder in der Kurpfalz: überall fanden sich gebürtige Wetteraner oder ihre Nachkommen, die mit ihren Publikationen das gesamte Wissenschaftssystem in der frühen Neuzeit mit bestimmten.
Der Träger- u. Förderverein freut sich daher sehr, den Gießener Professor Gerhard Menk am Sonntag, den 26. Juni 2011, 17 Uhr in der Ehem. Synagoge, An der Stadtmauer 29 begrüßen zu dürfen.
Menk wird diese Geschichte der Wetteraner Gelehrten vom 16. bis 20. Jahrhundert schildern und sein Buch „Zwischen Kanzel und Katheder: Protestantische Pfarrer- und Professorenprofile zwischen dem 16. und 20. Jahrhundert“ vorstellen. Die zentrale Wetteraner Orientierung des nahezu 1000 Seiten umfassenden Bandes kommt auch darin zum Ausdruck, dass das Titelblatt die örtliche Stiftskirche zeigt, die nach den Forschungen von Menk letztlich der Ausgangspunkt einer großen wissenschaftlichen Tradition gewesen ist, die bis zu den Gründungsstatuten der amerikanischen Universitäten Harvard und Yale reicht.
Weitere Informationen zum Referenten finden Sie hier.
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